Post by Frank MillerLass mich mal überlegen. Du hast deine Systeme größtenteils mit Google-OS
ausgestattet, in denen ein Linux wie auch immer in einer VM läuft.
Das Google-OS wird automatisch gesichert und zu Google hochgeladen, wofür du
Geld bezahlst.
15 GB sind bei Google Drive kostenlos. Die automatische Sicherung von
ChromeOS läuft vermutlich so ähnlich wie bei Android. D. h., da werden
nur recht wenige Daten im Hintergrund gesichert (Einstellungen, offene
Fenster, die Programmverknüpfungen). Die Nutzdaten sollten ohnehin in
der Cloud liegen oder man sollte die Synchronisation der lokalen Daten
mit der Cloud aktiviert haben (oder lokal auf einen USB-Datenträger
manuell gesichert haben), sonst sind die bei einem Ausfall von
ChromeOS auch weg. Denn da ChromeOS alle Daten verschlüsselt, kommt
man da nicht heran, selbst wenn man den Datenträger aus dem Gerät
holt.
Ich brauche 200 GB bei Google Drive für 30€/Jahr, weil große, lokal
unter Windows verschlüsselte Backups automatisiert zu Google Drive
gehen (mit SyncbackPro) und für die Filme/Fotos der
Familienangehörigen, die bei Google Fotos liegen. Zwangsweise
brauchten die Kinder auch noch iPads für die Schule. Da gibt es eine
Notizen-App (GoodNotes), deren Backups auch erstaunlich viel
Speicherplatz frißt. Z. Zt sind von 5 Nutzern ca. 50% der 200 GB
belegt. Ich finde Googles Angebot günstig.
Post by Frank MillerDeine Linux-VM musst du aber selber aktiv backuppen.
Ja. Unter MX Linux habe ich das Backup auf eine externe SSD
automatisiert (Timeshift, Luckybackup). Das geht bei ChromeOS nicht,
aber der genutzte Linuxcontainer ist dort auf den meisten Rechnern
sehr statisch. Backup vielleicht alle 6 Monate oder auch gar nicht,
wenn außer ein, zwei Programmen nichts im Linuxcontainer drin ist und
die Daten ohehin in der Cloud liegen (wie bei Zotero).
Post by Frank MillerUnd falls Google spinnt und dir den Hahn abdreht, hast du dir ein automatisches
Fallback auf einen Windows-Rechner eingerichtet.
Ich finde das alles andere, als schlank oder effektiv. Du bastelst mit gleich
drei verschiedenen OS (eines davon noch virtualisiert) und Online-Speicher
auf fremden Rechnern herum.
Nie im Leben würde ich solch ein Setup benutzen. Die Abhängigkeit von fremden
Online-Diensten wäre mir viel zu groß. Und das ganze Gemurkse an sich auch.
Du übersiehst die Vorteile. Ich bin Poweruser. Die allermeisten werden
keinen Linuxcontainer brauchen, da sie ohnehin nur Webdienste nutzen,
wie meine Eltern, unsere Kinder (einer Tochter habe ich Zotero im
Linux-Container eingerichtet, das sie gelegentlich nutzt). Aber die
Google Dienste sind ansonsten unverzichtbar, also insbesondere die
Kooperation an Google Office-Dokumenten für die Schulkinder. Das setzt
sich in Arbeitsgruppen der Kinder immer sofort durch, weil Google
Office auf jedem Betriebssystem läuft (Web oder App), jeder einen
Google Account hat, es nichts kostet, einfach ist.
Außerdem macht im Alltag kein anderes System so wenig Ärger wie
ChromeOS. Und die Hardware kann sehr genügsam. Alte Terminal-Clients
für unter 100 € oder auch Neugeräte wie Acer CXI3 (Kind1), CXI4
(Kind2), CXI5 (Freund), die in den kleinsten Varianten unter 300 €
kosten und für Schulzwecke völlig reichen.
Hardwaretausch ist innerhalb von unter 5 min erledigt. Alten Rechner
abstöpseln, neuen anstöpseln, einloggen, nach ein paar Minuten sieht
alles wie vorher aus.
Es sind auch nicht 3 verschiedene Betriebssysteme. Wer ein Smartphone
kennt, kommt auch mit ChromeOS sofort klar. Wer Linux bzw. ein
Debianderivat kennt, kommt sofort mit dem Linuxcontainer auf ChromeOS
klar.
iOS und Android sind sehr viel komplexer als ChromeOS und vom Nutzer
schwerer beherrschbar, können aber auch mehr als ChromeOS. ChromeOS
ist ideal für die Google- oder andere Webdienste, für electronic
banking übers Web, für die Handvoll ständig genutzter Webanwendungen
von Otto-Normalnutzer (Spotify, Netflix, Skype, Whatsapp, Signal). Die
Hardwareunterstützung z. B. für Kopfhörer läuft problemlos, ebenso
Drucken, sofern der Drucker halbwegs neu ist und ChromeOS unterstützt.
Sonst gehen die Dokumente halt zu Google Drive, werden von dort aus
von Android oder iOS aus gedruckt..
Mit ChromeOS können sehr viele Nutzer sich von der Komplexität und den
Sicherheitsrisiken von Windows (oder Mac oder Linux) verabschieden.
Das sehe ich als größten Vorteil.
Grüße
M.